Nach einer mehr oder weniger chaotischen Planungszeit, die über ein geschlagenes halbes Jahr hinweg andauerte und letztendlich trotzdem zu keinem für alle Seiten zufriedenstellenden Termin führte, hat sich doch noch eine Abordnung von 11 Personen finden können, die gemeinsam ein leicht verlängertes Wochenende in guter alter „Sommercamp-Tradition“ im Schlamm verbringen wollte. Da sich das Wetter in diesem Jahr entgegen dem diesjährigen Trend ausgerechnet an diesem Wochenende von seiner sonnigen Seite zeigen wollte, lagen wir mit unserer Wahl des „Fürsten-Forest“ als Ziel unserer langen Reise genau richtig: Hier gibt es eigentlich zu jeder Jahreszeit ausreichend Schlamm und Wasserlöcher für die jungen Wilden in den Reihen unseres Clubs, ebenso wie anspruchsvolle Hänge, eine ausgedehnte Sandkuhle und so manch kniffeligen Offroad-Parcours für die älteren Herrschaften.
So waren wir auch schon alle recht aufgeregt auf dieses von uns bislang unerschlossene, mit etwa 400 ha wirklich riesige Areal. Leider war es den meisten von uns nicht möglich, wie es sich eigentlich für ein Sommercamp gehört, dieses bereits am Donnerstag zu starten. Also machten wir uns geschlossen im Konvoi am Freitag, den 26. August, in aller Herrgottsfrühe auf den Weg. Nachdem wir dort mit einiger Verspätung aufgrund der etwas „komplizierten“ Streckenführung mit einigen eingebauten Schikanen wie Landy-Werkstatt, McDonalds, Obi usw. etwa zeitgleich mit der von Peter organisierten Sportgeräteversicherungs-Police ankamen, stand dem Offroad-Abenteuer nun nichts mehr im Weg. Lästiges Schlafstätten-Aufbauen wurde uns von Tobis Ungeduld, endlich ins Gelände starten zu wollen, verkürzt, sodaß wir schon nach kurzer Zeit mit unseren Fahrzeugen mitten im Gelände standen. Ohne die uns zuvor ausgehändigten Übersichtskarten für das Gelände wäre wohl so manch einer von uns aufgeschmissen gewesen, aber so hielt sich die allgemeine Verwirrung ob der schieren Größe des Offroadparks in Grenzen. Wir haben bereits am ersten Tag viel in diesem Gelände entdecken können, wie z.B. einen Holzpolter, den es mit geschicktem Gasfuß zu bezwingen galt, ebenso natürlich die obligatorische Wippe, viele Wasserlöcher, eine große Sandkuhle mit anspruchsvollen Auf- und Abfahrten und sogar Stellen, an denen man sein Fahrzeug auf´s Dach legen kann... Da dies alles natürlich nicht ohne Schäden am fahrbaren Material blieb, fanden wir uns schon nach 2 Stunden wieder im Camp zusammen, um hier und da mal eine Schraube fester zu ziehen. Bislang waren wir nur zu 8 (Peter & Billy, Tobi & Mandy, Sven & Biggi, Torsten L. und Torsten B.), doch am späten Nachmittag vergrößerten Bernd, Ede und Ditmar unsere illustren Gruppe. Einige von uns verbrachten Nachmittags noch etwas Zeit im Gelände, bevor wir uns Abends erst am Grill und anschließend um das Lagerfeuer reihten.
Leider schloß dieser Abend mit nicht ganz so schönem Wetter – eine Zeit lang ließ sich dies in einer dem Campingplatz angeschlossenen Baracke überbrücken, doch da dieser Raum den rauen Charme einer Bahnhofswartehalle versprühte, übermannte uns so langsam die Müdigkeit. Die Nacht über prasselte gemütlich der Regen auf unsere Schlafstätten, doch nachdem Tobi uns morgens freundlicherweise mit dem Warmlaufen seines Motors geweckt hatte und er dies mit 2 Riesentüten voller Brötchen wieder gut gemacht zu haben glaubte, lachte uns die Sonne vom Himmel. Ein neuer Tag, reparierte Fahrzeuge und die Gewissheit, die wir am Abend zuvor beim Blick in die Übersichtskarte gewonnen haben, dass wir nicht einmal einen Bruchteil des Geländes erforscht haben, versprachen einen aufregenden Tag. So war es dann auch – wir konnten uns nach Herzenslust austoben, es hat allen sehr viel Spaß gemacht. Nachmittags gesellten sich noch Daniel & Ann-Kathrin aus Bremen sowie Andreas aus Köln zu uns, sodaß unsere Gruppe mittlerweile zu stattlicher Größe wuchs.
Abends stand uns der Sinn nicht mehr so nach Grillen, wir wollten es uns mal richtig gut gehen lassen. Leider war das sehr edel anmutende Restaurant auf dem Gelände des Freizeitparks derart ausgebucht, dass wir zu einem nahegelegenen Imbiß geleitet wurden. In diesem eher rustikalen Ambiente schmeckte zwar das Essen, die Gemütlichkeit wollte aber nicht so recht aufkeimen, sodaß wir beschlossen, den Abend am Lagerfeuer ausklingen zu lassen. Der Rückweg mit den gefüllten Bäuchen gestaltete sich allerdings schwieriger als angenommen, daher mussten wir auf halbem Wege noch kurz im geländezugehörigen Restaurant, welches mittlerweile ein paar leere Bänke für uns übrig hatte, einkehren. Da es sich bei den Mitgliedern unseres Offroad-Clubs aber durchweg um gesittete ältere Herrschaften handelt, blieb es tatsächlich bei einem Absacker, schließlich mussten wir unseren Durst noch für die Lagerfeuer-Romantik aufheben. Das hat auch ganz gut geklappt, sodaß der Abend dann im lustigen Polit-Talk endete und jeder irgendwann in den Schlaf fand.
Der Sonntag startete mit einem ausgewogenen Frühstück. Anschließend unternahmen wir noch eine kleine Expedition durch das Gelände, und wieder fanden wir neue Ecken, die uns einiges fahrerisches Können abverlangten. Als wir gegen Mittag genug vom Spielen hatten, fanden wir uns zum Abbau unserer kleinen Zeltstadt wieder auf dem Campingplatz ein, von wo aus wir im Anschluß auch zur gemeinsamen Rückfahrt starteten.
Mein Fazit: Ein absolut gelungenes Sommercamp auf einem Gelände, auf dem es noch vieles zu Entdecken gibt. Das Gelände bietet ausreichend „Spielraum“ für den Hardcore-Offroader, und auch die SUV-Fraktion kann hier nach Lust und Laune fahren, ohne große Blessuren am Fahrzeug zu riskieren. Der große Campingplatz und die hervorragenden sanitären Anlagen runden das Bild vom idealen Offroadcamp ab. Einzig die Entfernung ist ein kleiner Wehmutstropfen, rund 3-4 Stunden Fahrzeit verhindern einen spontanen Kurztrip. Auf jeden Fall aber sollten wir diesem Gelände im nächsten Jahr wieder einen Besuch abstatten, vielleicht kommt dann ja auch noch der eine oder andere von den dieses Jahr Daheimgebliebenen mit...?!